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Atlas Deutschlands regionaler Spezialitäten

Röhrkohl

Würziges Deichgemüse

4.7/5

Röhrkohl in Stichpunkten:

  • Saison der ungewöhnlichen Pflanze ist im Mai-Juni
  • Röhrkohl ist geschützt und darf nur von Einheimischen zum Eigenbedarf gestochen werden
  • Wächst auf den Salzwiesen am Nordseeufer und schmeckt roh nach Chlor

Auf jedem Teller sieht man zwei Halme, die wie Schnittlauch, Binsen oder Gras aussehen. Das war roher Röhrkohl und dessen Geschmack war beeindruckend. Je roher die norddeutsche Spezialität war, desto vielfältiger und beeindruckender war ihr Aromabukett aus leicht ätherischen Zitrusnoten, einem (wirklich in geringen Mengen sehr anregenden und feinen) Chloraroma, sowie dem Geschmack von Koriandergrün und mildem Curry. Bis auf den Dill beim Lachs und die grüne Chilischote (die auf dem Bild mehr wie eine Olive aussieht) ist alles grüne auf den Bildern Röhrkohl. Aber in verschiedenen Zubereitungsformen!

Auf dem Niedersachsenteller gab es ihn gedünstet mit Kartoffeln und Schinken. So schmeckte er lecker, sehr mild und vielleicht ein wenig nach Kohl.

Auf dem Teller mit dem Ragout sieht man ihn im geschmorten Zustand. Zusammen war das ein sehr feines Gericht, aber die Aromenvielfalt des Strandgemüses schmeckten wir hier leider kaum heraus.

Mit Abstand am besten gefiel uns jedoch die Variante mit Kartoffelpuffer. Hier konnte der Röhrkohl seine vielfältigen Aromen harmonisch und trotzdem anregend ausspielen. Und das war so unglaublich lecker, dass der Lachs und die Krabben tatsächlich nur noch eine Nebenrolle spielten.


Röhrkohl ist ein regionales und saisonales Gemüse. Er wächst vor dem Deich in den Salzwiesen am Nordseeufer und steht unter Naturschutz, darf aber von Mai bis Juni von Einheimischen zum Ernten gestochen werden. Dabei werden nur die hellen unterirdischen Pflanzenteile und die grünen oberirdischen Halme verwendet.


Kartoffelpuffer mit Triglochin maritima

Zutaten:

500 g Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
eine Hand voll Röhrkohl
2 Eier
1 EL Mehl
Gewürze: Salz, Pfeffer und Muskatnuss
Öl
(gerne auch eine Zwiebel)

Zubereitung:

Kartoffeln schälen, waschen und reiben. Dann die Kartoffelmasse mit einem Sieb oder besser einem Tuch ein wenig auspressen. Anschließend den Röhrkohl putzen, in wenige Zentimeter lange Stücke schneiden und gemeinsam mit der geriebenen Zwiebel zu der Kartoffelmasse in eine Schüssel geben. Eier, Mehl, Salz, Pfeffer und Muskat dazugeben und alles miteinander vermengen.

Zum Ausbacken der Kartoffelpuffer erst Öl in einer großen Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. Dann aus der Kartoffelmasse nette Puffer-Fladen formen und beidseitig goldbraun anbraten. Fett abtropfen lassen – fertig – guten Appetit!

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