Drink mit Rauch – nach altem Brauch.
Bamberger Rauchbier geschmacklich einzuordnen ist gar nicht so einfach. Daher kreisen wir es langsam ein. Es ist dunkel und eingeschenkt hat es eine gelbliche Krone. Der Geruch ist malzig, hefig aber auch ein wenig säuerlich und stechend. Und jetzt der tatsächliche Geschmack: Vielschichtig, kräftig, rauchig, mit Anteilen von Süssholz, Karamell und würzigem Tiefgang. Positiv betrachtet schmeckt das Bamberger Rauchbier wie die Bierversion eines schottischen Whiskys. Negativ betrachtet schmeckt es als hätte man einen vollen Aschenbecher mit Bier gereinigt und im Anschluss dieses Bier getrunken.
Das Bamberger Rauchbier erhält seinen hohen Rauchanteil durch die Trockung des verwendeten Malzes über offenem Feuer. Dazu wird in der Regel Buchenholz oder selten auch Eichenholz verbrannt. Am deutlichsten nimmt man den Rauch im Abgang und nach dem Schlucken wahr. Dann zeigt sich das Bier nämlich ausgesprochen rauchig – fast schon aschig – aber schmackhaft.
In Bamberg werden Rauchbiere nach verschiedensten Brauverfahren hergestellt. Unsere Empfehlung bezieht sich derzeit nur auf das Schlenkerla Märzen. Aber nach dem sich das als so lecker herausstellte, sind wir auch auf die anderen Vertreter der Bamberger Rauchbiere gespannt.
Im Zusammenhang mit Bamberger Rauchbier wir immer wieder betont, dass sich der Genuss erst nach dem zweiten oder dritten Glas einstellt. Nikotinsüchtige werden das kennen – die erste Zigarette im Leben wird auch selten als schmackhaft beschrieben.